Heute Logistik pur. Die Liste der Anliefer- und Abholtermine für die kommenden Tage ist unendlich lang.
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Erster Karton gepackt.
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Puh.
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Freundin C. hat Recht, als sie mich anruft und fragt: „Wozu machst du das eigentlich, das Blog, wenn du doch keine Zeit hast.“
Weil ich mich später erinnern möchte. An jeden Tag. Weil „Dinge aufschreiben“ mein Beruf ist und zu mir gehört.
Und weil ich endlich wieder anfangen möchte, Dinge für mich zu tun. Zehn Minuten am Tag. Wenigstens.
Ich bin mir in den letzten Jahren ein bisschen verloren gegangen.
Nächste Woche ziehe ich wieder ein.
Der Elektriker hat viele Leuchten fertig montiert … erste Lichtprobe in den Zimmern, die wir zum Glück früh genug planen und durchdenken konnten.
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Es ist wunderschön, nach drei Jahren Arbeit, Denkerei, Plackerei, Schutt-Schlepperei in einem Haus, das weder Heizung noch Elektrik hatte, in dem der Holzwurm wütete und der Verfall aus allen Ecken müffelte, auf einen weißen Schalter zu tippen und eine schöne Lampe anzuschalten.
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Heute habe ich zum ersten Mal ein paar Tränchen rausgedrückt. In der alten Hütte, die keine alte Hütte mehr ist.
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Es gab einen Zeitpunkt, zu dem ich nicht mehr glaubte, dass wir das alles schaffen, körperlich, geistig, finanziell. Nicht zusammen, nicht einer von uns beiden alleine. So eine Komplett-Sanierung über mehrere Jahre hinweg zehrt an allem. An Freundschaften, an der Beziehung, an der Kraft.
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Oft habe ich mich gefragt, wozu wir uns das überhaupt antun … aber das ist ein ganz anderes Thema, das ich an anderer Stelle mit mehr Zeit im Nacken schreiben werde. Denn es führt mich wieder an den Anfang, an den Gedanken Heimat.
Nach dem Frühstück transportieren wir eine doppelte Palette per Dachträger ins Haus. Sie wird als Eingangsbereich dienen, damit wir nicht immer durch den Matsch zum Haus laufen müssen. Gibt nämlich weder Weg noch Pflaster. (Keine Klingel. Keinen Briefkasten. Das lösen wir irgendwie).
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Dann: Gleiches Programm wie Freitag, nur ohne Abbeizen der Stufen. Also: Aufräumen, putzen, putzen. Außer dem Treppenhaus sind alle fünf Kellerräume inklusive der Fenster dran: Morgen soll hier der Boden gelegt werden. Alles muss also raus.
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Kerl räumt auf, schleift den verspachtelten Riss in der Wohnzimmerwand. Währenddessen putze ich noch eben das Erdgeschoß durch … hier werden irgendwann Anfang nächsten Jahres meine Schwiegereltern einziehen. Sprich: Sobald wir drin sind und wieder einigermaßen aus den Kartons sind, müssen wir das Erdgeschoß fertig und bewohnbar machen.
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Und zum Abschluss des Tages legen wir alle Gehzonen des Parketts mit Malerpappe aus, ich wische noch mal das komplette Treppenhaus durch … Feierabend gegen Mitternacht.
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Kochen, essen, irgendwann gegen 2 Uhr halbtot ins Bett fallen. Kennen wir von gestern. Uffz.
Freitag Abend … Treppen abbeizen & Putzorgie: Da fast alle Räume geschliffen und geölt sind, können wir sie nicht mehr betreten. Statt dessen also weitere Stufen abbeizen und dazwischen putzen, putzen, putzen. Das Treppenhaus sieht katastrophal aus.
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Gleiches Programm für Samstag; Treppen abbeizen & Putzorgie. Als wir irgendwann gegen Mitternacht von der Baustelle kommen, tun mir die Hände weh. Und die Arme. Und die Beine.
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Kerl klagt zum ersten Mal seit ich ihn kenne, dass er durch ist.
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Kochen, essen, irgendwann gegen 2 Uhr halbtot ins Bett fallen.